Schimpfworte fliegen vom Parkdeck zum Balkon
Meine Stadt ist einsam
Keine Wärme zwischen Bewohnern
Nur Zwischenbewohner, die
In Zwischen-Nischen
zwischen Zeit und Zeilen leben
Die Zeilen lesen und bevor sie sie verstehen
Schon wieder gefangen sind im alltäglichen Kommen und Gehen
Gesehen werden als unbeteiligte Passanten
Vorbeitröpfelnd an einem Typen mit Knarre in der Hand
Die stumme Wand
Nur kurz vom Schuss durchbrochen
Ein Blutstrom in urbaner Galeria
Ein jämmerlicher Höhepunkt vor Schaufenstern der Schickeria
Und morgen liest man was vom Amoklauf in der TZ
Werwannwiewas? Und aus dem Darknet
Die Waffe
Meine Stadt ist einsam
Nur Zwischenbewohner
Die Klone generieren
Als Teile einer Gemeinschaft, die keine ist
Jeder ist sich selbst der nächste
Jeder frisst, frisst, frisst
Und die Frage steht im Raum,
wo sie geblieben ist? – Frau Revolution.
Kein Schweigen mehr, kein Selbstmitleid und Selbsthass
Sondern Rebellion
Ich will ihn sehen
Den Strom
der Kinder ihrer Zeit,
die Homebase verlassend
von Digital zu Natural
Reality statt Virtual
Auf unseren Straßen.
Besetzt
Diese Stadt,
wann wenn nicht jetzt?
Besetzt
Das System des Schweigens
Des Verharrens in Strukturen sozialer Ungerechtigkeit
Ein System, in dem wir alle Nachbarn sind
Und trotzdem zu Fremdheit verurteilt
Besetzt die Basis derer
Die Menschlichkeit als Ware begreifen
und gemeinsam mit ihresgleichen nur das Grau in Grau vertreiben
das Grau der Gesichtslosen, in dem diese Stadt versinkt
Junge, für sie ist eine andere Art von Kugel bestimmt
es ist die eine Kugel, die dem Leben entspringt
die Mauern des eingeschränkten Denkens sprengt
die bewirkt, dass diese Stadt in einem Meer aus Farben ertrinkt
Ich will das Leben atmen hören und eine Stimme, die singt.
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